Achtsamkeit in Therapie

Glossar

Wissenswertes über Achtsamkeit | Therapie | MBSR | MSC

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Wissenswertes über Achtsamkeit | Therapie | MBSR | MSC

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MBSR

Mindfulness Based Stress Reduction

Stress

und Maßnahmen dagegen

IPT

Interpersonelle Psychotherapie

Achtsamkeit

Die Idee der Achtsamkeit stammt aus der buddhistischen Philosophie. Es geht dabei um das vorurteilsfreie Erforschen des Selbst und der Umwelt, mit dem impliziten Ziel, ein bewusstes, von nur gewohnheits­mäßigen Sichtweisen freies Leben zu führen.

Ist das, was ich denke, wirklich wahr? Gibt es eine weitere Perspektive, die ich wählen könnte („Shift“) und die mir mehr entspricht und funktionaler ist? In unserem Bewusstsein können wir Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen, Fantasien und Handlungen wahrnehmen und erforschen, können wohlwollend mit ihnen sein und umgestalten.

Ein achtsames Leben zu führen heißt demnach, das Leben neu zu sehen, nämlich so wie es ist und nicht durch die getönte Brille unserer Gefühle, Gedanken oder Unbewusstheit, quasi ohne „Label“.

Schritt für Schritt kann bei dieser Art Selbst- und Wirklichkeits­erforschung tieferes Erkennen wachsen, sodass wir die Möglichkeit erhalten, uns bewusst auf eine alternative Realität auszurichten.

Obwohl „Mindfulness“ der buddhistischen Philosophie entlehnt ist, ist die Bedeutung von Achtsamkeit weltanschaulich offen. Ihre Wirkung auf das Gehirn wurde in unzähligen empirischen Studien in Form von rando­misierten kontrollierten Experimenten bestätigt. Hier eine aktuelle Zusammenfassung der Harvard Medical School.

Achtsamkeit hat mittlerweile Einzug gehalten in unter­schiedliche Fachbereiche: in die westliche Medizin, Psychologie, das Gesundheitswesens, Bildungswesens und die Wirtschaft. Es geht um Selbsterkenntnis ohne Leistungs­anspruch: wertschätzend, verbunden, nicht konzeptuell, im aktuellen Augenblick. Man geht davon aus, dass Achtsamkeit eine Fähigkeit ist, die in jedem Menschen angelegt und somit jedem zugänglich ist, auch Kindern, um sich immer wieder neu mit der Gegenwart zu verbinden und aus diesem validen Kontakt
heraus zu handeln.

Das führt zu einer anderen Art von Glück, das verbunden ist und wach im Jetzt liegt. Achtsamkeit lädt ein, aus dem Hamsterrad des Tun-Modus herauszutreten und das Leben immer wieder auch aus der Seins-Perspektive heraus zu führen, um immer wieder in eine Balance zwischen Anspannung und Entspannung – in eine Klarsicht – zu zurück­zufinden. Dies können wir üben oder vertiefen und müssen es nicht alleine tun: Mein weites Angebot möchte Sie dabei unterstützen.

Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Achtsamkeit ist eine Entscheidung und eine innere Haltung, die man trainieren kann. Im therapeutischen Kontext können sich mithilfe achtsamkeitsbasierter Erkenntnisprozesse verschiedene Aspekte unserer Persönlichkeit zu einem kohärenten Selbst und facettenreicher Ganzheitlichkeit entwickeln.

Achtsamkeit und Sucht: Durch Achtsamkeit ermöglichte „Interoceptive Awareness“ und Selbstmitgefühl sind zudem, wie
Forschung belegt, die Veränderungsmechanismen und der wesentliche Schritt bei jeglicher Art der Bewältigung von
Sucht (Craving).

Dieses kann im Rahmen meines Psychotherapie-Angebots, den MBSR-Kursen oder MSC-Kursen gelernt werden.

MBSR | Mindfulness Based Stress Reduction

Der Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn wird als medizinischer Wegbereiter der Achtsamkeit im westlichen Kulturkreis angesehen. Im Jahre 1979 entwickelte er im Rahmen seines Lehrauftrages an der Universität von Massachusetts ein medizinisches Training zur Achtsamkeit, das er MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) nannte, was so viel wie Stressbewältigung durch Achtsamkeit bedeutet.

Dabei wird Stress als eine individuelle Reaktion auf einen subjektiv als bedrohlich empfundenen Reiz verstanden. Wenn es demnach Stress nicht per se gibt, so eröffnet ein Training in Achtsamkeit – so die Erfahrung von Kabat-Zinn – die Möglichkeit zu entscheiden, auf eine stressige Situation entweder unkontrolliert oder achtsam zu reagieren.

Diese Wahl entstehe durch Innehalten, Nicht-Identifikation („Erkenne, dass der Stress nicht du bist, dein innerster Kern.“) Erforschen („Aha, ich erlebe gerade ein Engegefühl…“) und Zuwenden als freundlichster Akt sich selbst gegenüber, Erkennen der Körpersignale, Nichtbewerten, Perspektivwechsel und Wahrnehmen der Gesamtsituation. So könne man gezielter Einfluss auf seine Re-Aktion nehmen (Kabat-Zinn, Gesund durch Meditation, 1990/2013, S. 277 ff.) und schneller zum Gleichgewicht der Homöostase zurückfinden, regenerieren.

Traumasensitive Achtsamkeit betont zudem, dass Menschen mit Traumahintergrund wie z.B. „Attachment Trauma“ oder „Komplexem Trauma“ über notwendige Variationen der Praxis zu einer nicht-überwältigenden behutsamen Annäherung und Integration Integration einst überfordernder Lebensereignisse gelangen können.

Innere und äußere Ressourcen erhöhen im Allgemeinen die Resilienz gegenüber Stress. Diese gilt es auszubauen, auch durch die Ressource Selbstmitgefühl. Achtsames Vorgehen ermöglicht schließlich in einer stressigen Situation kreativ-handlungsfähig zu bleiben und selbst bei Fehlschlägen annehmend und offen zu bleiben, um später in angemessenem Arousal analysieren zu können.

Aus seinem Wissen über die physiologische Stressreaktion konzipierte Kabat-Zinn das achtwöchige Training in Achtsamkeit, MBSR, dessen gesundheitsfördernde oder heilende Wirkung in vielen Studien wissenschaftlich bestätigt wurde. MBSR fügt u.a. achtsame Körperwahrnehmung (Bodyscan), achtsames Yoga, Meditation und den fürsorglichen Umgang mit sich selber zu einem ganzheitlichen System zusammen.

Ein wesentliches Element von MBSR ist die Konzentration auf den Atem als Verankerung in der Gegenwart und Möglichkeit des Zuhauseseins in sich selber. MBSR hat keinen religiösen Überbau und ist für alle Menschen geeignet. Die Methode MBSR wirkt vielschichtig und hilft direkt und indirekt bei der Bewältigung unterschiedlicher Probleme, da es die Gesamtpersönlichkeit, das Immunsystems und ausbalanciertere Reaktionen des autonomen Nervensystems harmonisiert und stärkt.

MBSR ist nicht nur wissenschaftlich erforscht, sondern auch Bestandteil neuester verhaltens­therapeutischer Verfahren, die Denken aus der Perspektive der Nicht-Identifikation und nur als Denk-Tätigkeit sehen. Durch diese metakognitive wissende Beziehung zu sich selber und die Achtsamkeitsübungen können wir einen anderen Umgang mit Stress lernen und den ventralen Zweig des Nervensystems stärken, uns schneller erholen.

Nur wenn wir vermeiden, den Organismus immer wieder in akute Übererregung zu versetzen, durch ruhige Atemfrequenz mit uns verbunden bleiben, können höhere Hirnfunktionen, wie z. B. die des Neocortex aktiv sein. Wir können durch Meditation tiefere Einsichten gewinnen und dadurch regulative und integrative Prozesse anstoßen. Selbstmitgefühl schafft Raum, sich Schmerzhaftem gegenüber zu öffnen, verletze Anteile verstehend zu bezeugen, zu versorgen und zu befreien.

Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Achtsame Wahrnehmung kann nicht nur die Fähigkeit stärken, unausweichliche Gegebenheiten anzunehmen, sondern auch den „Shift“, den Wechsel der Blickrichtung ermöglichen hin zu persönlichen Stärken, Ressourcen, positiven Aspekten und schließlich kreativem Antworten in Form von bewusstem Handeln.

Sie erhöht die individuelle Anpassungsfähigkeit des Körpers, messbar in Form von Herzratenvariabilität (HRV) als Indikator für Flexibilität und psychologische Gesundheit. Sie kann eine Neuregulierung und Neuverdrahtung des Nervensystems hin zu höheren Hirnfunktionen und Körperintegration anregen.

Stressbewältigung mittels Achtsamkeit braucht nur Ihren beherzten Entschluss und Ausdauer. Für uns Menschen als soziale Wesen ist es sinnvoll, die Kraft persönlicher Zuwendung und die Unterstützung in der Einzel-Psychotherapie oder einer MBSR-MSC-Gruppe zu nutzen.

Stress

Der Begriff Stress kommt aus dem lateinischen „stringere“ – anspannen. Die Stressreaktion meint demnach eine psychische und physische Re-Aktion des Organismus auf einen äußeren Reiz (Stressor). Dieser innere chemische Prozess will dem Körper Energie zur Verfügung stellen, ihn in erhöhte Handlungsbereitschaft versetzen. Das Herz schlägt schneller, der Atem beschleunigt sich, die Muskeln spannen sich an. Gleichzeitig arbeiten die Verdauungs- und Geschlechtsorgane langsamer. Das präzisere, aber langsamere Großhirn wird ausgeschaltet, um alle Energie für eine instinktive schnelle Reaktion zur Verfügung zu haben.

Diese körperliche Reaktion auf einen Stressor ist heute noch die gleiche wie damals. Die Stressauslöser jedoch haben sich verändert. Waren es früher vor allem Hunger, Kälte und existentielle Bedrohung, so sind es heute Reizüberflutung, Zeit- und Leistungsdruck, traumatische Ereignisse sowie Konflikte im zwischenmenschlichen Bereich. Damals wie heute ist es notwendig, aus dem Loop der Stressreaktion auszusteigen.

Stress ist nicht grundsätzlich negativ, er kann in handhabbarem Ausmaß motivieren und uns unterstützen, Ziele zu erreichen (Eu-Stress). Der negative Stress, der Dys-Stress schadet dem Körper, wenn er nicht wieder abklingen kann. Sowohl negativer als auch positiver Stress beeinflussen zahlreiche Stoffwechselprozesse im Körper: bestimmte Nervenbotenstoffe/Neurotransmitter verändern Herzschlag, Blutdruck, Blutzuckerspiegel, Magensäurekonzentration und Fettsäuren­konzentration. Stressmarker, die bei der Adrenalin- und Cortisol­ausschüttung erhöht sind, schwächen langfristig das Immunsystem und sind Ursache einer Vielzahl von Erkrankungen.

Mögliche Auswirkungen von negativem Stress:

  • Verspannungen
  • Rückenschmerzen
  • Verdauungsprobleme
  • Schlafstörungen
  • allgemeine Nervosität
  • Depression
  • Burnout
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Entzündungskrankheiten
  • Autoimmunerkrankungen
  • malignes Zellwachstum
  • uvm.


Da Stress zu jedem Leben dazu gehört, ist es sinnvoll, sich ihm akzeptierend zuzuwenden und insbesondere bei emotionalem Schmerz selbst-mitfühlend zu handeln. Es ist wesentlich, die Stressreaktion wertungsfrei und neugierig wahrzunehmen, persönliche Stressauslöser und -verstärker zu identifizieren und den Raum zwischen Reiz und Reaktion zu erforschen und zu weiten.

Durch Habituation, Gewöhnung oder therapeutisches „Reframing“ können bestimmte Reize sogar ihre Stimulusfunktion verlieren. Jetzt kann die Zeit reif sein, sich für mehr Wohlgefühl schon während der Arbeit, im Alltag und für eine bessere Work-Life-Balance zu entscheiden.

Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Das Ziel achtsamen Umgehens mit Stress ist, das körperliche und seelische Gleichgewicht schneller wiederherzustellen (Homöostase), zu regenerieren und ein enges Stresstoleranzfenster zu weiten. Es ist ratsam, auch vorbeugend Achtsamkeit zu lernen, um das Resilienz-Schutzschild zu stärken oder um etwaige posttraumatische Wachstumsprozesse anzuregen.

In der Einzel-Psychotherapie, MBSR-Kursen oder MSC-Kursen erforschen Sie und arbeiten mit Ihrem persönlichen Lebensstress. Dies kann emotionale Not mildern, wenn wir mitten in der Fülle der Aufgaben des Alltags uns selber achtsam begegnen.

MSC

Mindful Self-Compassion (MSC) ist ein empirisch gestütztes, wissenschaftlich untersuchtes Training, das konzipiert wurde, um unsere Fähigkeit zu Selbstmitgefühl zu entwickeln.

Es wurde von Dr. Christopher Germer, führend in der Integration von Achtsamkeit und Psychotherapie, und Dr. Kristin Neff, Forschungs­professorin an der Universität Texas at Austin aus unterschiedlichen Ansätzen heraus entwickelt. Die Pionierarbeit und Forschung um die Schlüsselkompetenz Selbst-Mitgefühl schlug sich exponentiell in Forschung und weiteren Therapieverfahren nieder.

Gelassenerer Umgang mit schwierigen Emotionen, Selbstfreundlichkeit statt Selbstkritik und Selbst-Mitgefühl, wenn das Leben nicht kooperiert, schaffen die Voraussetzung für einen gänzlich neuen Umgang mit sich selbst. Dies wirkt sich unvermeidbar auf unsere weiteren Beziehungen aus.

Nur wenn wir es wagen, uns unserem eigenen Schmerz zu nähern und ihn versorgen, müssen wir jene destruktive Energie nicht mehr ausagieren, projizieren, andere bekämpfen usw. Wenn wir uns zunächst dem Eigenen zuwenden und uns zunächst selbst versorgen, steht uns eine Spannbreite möglicher Antworten zur Verfügung.

Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

MSC zielt darauf ab, die eigenen emotionalen Ressourcen zu stärken, die wir brauchen, um mit alten und neuen emotionalen Herausforderungen gut umgehen zu können.

Eine randomisierte kontrollierte Studie hat nachgewiesen, dass MSC zu einem signifikanten Anstieg von Selbstmitgefühl, Mitgefühl mit anderen, Achtsamkeit und Lebenszufriedenheit und einem signifikanten Rückgang von Depression, Angst und Stresserleben führt.

Darüber hinaus ist Self-Compassion Kernkompetenz bei vielen weiteren Störungen, da neben dem neuronalen Bedrohungs- und Antriebssystem vor allem das Beruhigungs- und Bindungssystem aktiviert wird (Prof. Paul Gilbert, CFT). Dies ermöglicht eine gänzlich neue Beziehungs­gestaltung sowie anschließenden Perspektiv­wechsel.

Nutzen Sie MSC als Ressource bei herausfordernden Beziehungen oder Entscheidungssituationen, im schulischen Bereich, auch als Jugendliche(r) oder im Studium, bei schmerzhaften Prozessen des Alterns und Abschied Nehmens, bei Empathie- und Fürsorge­müdigkeit und bei den Herausforderungen des täglichen Lebens.

Lernen Sie Achtsamkeit und MSC in meinen MSC-Kursen in Bonn.

Depression und Ängste

Der Begriff Depression kommt aus dem Lateinischen „deprimere“ – niederdrücken und geht mit einer gedrückten depressiven Stimmung, Freud- und Interessenverlust einher.

Wenn über einen Zeitraum von zwei Wochen hinaus zusätzliche Symptome wie Antriebsmangel und Ermüdbarkeit, verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, Schuldgefühle und geringeres Selbstwertgefühl, Hoffnungslosigkeit bis hin zu Suizidgedanken, Schlafstörungen, veränderter Appetit und psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung hinzukommen, handelt es sich um eine ernst zu nehmende Erkrankung, von der viele Menschen betroffen sind.
Diese affektive Störung wird in Hinblick auf den Schweregrad in leicht, mittelgradig oder schwer eingeteilt. Im letzteren Fall ist eine intensive Begleitung v.a. stationär wichtig, bei leichteren Formen kann ambulant mithilfe spezieller Therapie und mit Achtsamkeitsinterventionen gearbeitet werden.

Die niedergedrückte Stimmung geht auch einher mit negativen Gedankenschleifen, verminderter Freude und Lustempfinden, verminderter Leistungsfähigkeit und sozialem Rückzug, Interessenlosigkeit, Ängstlichkeit und anderen somatischen Symptomen.

Depression und Angststörungen sind nahe Verwandte und treten laut Prof. Dr. Jürgen Hoyer, TU Dresden, häufig gemeinsam auf (mehr dazu hier).

Neben diagnostischen Unterschieden gibt es eine Schnittmenge körperlicher und psychischer Symptome. Bei Ausbruch und Entstehung der Erkrankung spielen sowohl Genetik und individuelle Vulnerabilität sowie insbesondere belastende Kindheitserfahrungen und Traumata eine Rolle.

In der Behandlung von Depressionen wird mit psychotherapeutisch stabilisierenden und, wenn es zugelassen werden kann, konfrontierenden Interventionen gearbeitet. Belegt ist auch der Nutzen von Selbst-Mitgefühl während des Therapieprozesses.

Bei Angst und Depression können Grundannahmen über sich und die Welt entweder systematisch auf ihre Gültigkeit hin überprüft und bearbeitet werden, der Denkprozess an sich kann verstanden werden oder wir können uns durch das Wissen über Grenzen des Denkens von Gedanken distanzieren („Glaube nicht alles, was du denkst.“).

Angst, so zeigt die Forschung, ist tolerierbar, wenn eine innere Motivation für eine konkrete Alternativ-Handlung wichtig geworden ist (ACT Akzeptanz Commitment Therapie). So kann sich die Stärke von Selbstwirksamkeit und positiver Ergebniserwartung aufgrund früherer Erfolge voll entfalten. Sinnvoll ist es, sich fürsorglich in der Gegenwart zu verankern. Prozessbegleiter und ein soziales Netzwerk helfen, sich gemeinsamem auf dem Weg zu sehen, sich verstanden und gestützt zu fühlen, bevor Selbstregulierung allein möglich ist.

Wenn Achtsamkeit ein probates Mittel ist, sich von flutenden Ereignissen zu distanzieren, so ermöglichen Selbsterforschung, mitfühlendes Verstehen, Handeln und Üben einen neuen Weg zu gehen in Richtung Linderung oder Heilung. Wir müssen uns nicht von inneren Phänomenen bestimmen lassen, sondern können in der Wahl-Möglichkeit bleiben.

Schaffen Sie Möglichkeiten, auf dessen Aus-Wegen der Zug Ihres Lebens fahren kann.
Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Durch das Üben von Achtsamkeit und (Selbst-)Mitgefühl können mit der Zeit Gelassenheit, Ruhe und Wahlmöglichkeit entstehen.

Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die therapeutischer Unterstützung im umfassenden Sinne bedarf. Durch Achtsamkeitsinterventionen lernt man, negatives Erleben zu erforschen, anzunehmen und alternativ zu handeln, traumasensitiv und selbstfreundlich, selbsttranszendent.

Folgendes Beispiel achtsamer Wahrnehmung in Kombination mit therapeutischem Vorgehen veranschaulicht, in welche Richtung innere Befreiung weist:
„Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Reisender in einem Hauptbahnhof einer Großstadt, der auf seinen Zug wartet. Ihr seelisches Leben ist wie dieser belebte Bahnhof. Ihre aversiven Gedanken, Körperempfindungen und Emotionen sind die Züge. Manche fahren durch den Bahnhof durch, manche halten an und fahren in verschiedene Richtungen weiter.

Sie steigen dieses Mal nicht ein, sondern bleiben Zuschauer und beobachten Ihre Gedanken, Körperempfindungen und Emotionen, wie sie vorbeifahren, vielleicht kurz anhalten und schließlich weiterfahren. Es ergibt keinen Sinn zu versuchen, einen vorbeifahrenden Zug anzuhalten, sich gegen ihn zu stemmen oder in ihn einsteigen zu wollen. Es macht ebenso wenig Sinn, in einen Zug zu steigen, der Sie an einen Ort fährt, an den Sie nicht gelangen möchten.“ (nach Schweiger & Sipos 2015, Variation in Anlehnung an ACT).

Genauso ist es mit Ihren Wahrnehmungen. Sie müssen jene, die Ihnen nicht nützlich sind, nicht weiter verfolgen oder sich widersetzen oder überbewerten. Wählen Sie stattdessen Ermächtigung und Selbstwirksamkeit und das Leben, das sie führen möchten… trotz und mit allem! Und siehe… aus notwendigem Handeln konnte Erfüllung werden.

Schlafstörungen

Schlafstörungen beeinträchtigen die regenerativen Prozesse des Organismus und die Qualität der Erholung und können verschieden Ursachen haben: innere Faktoren, äußere und biologische Faktoren, oder auch Verhaltensfaktoren.

Häufig wird beobachtet, nicht ein- oder durchschlafen zu können oder auch tagsüber vermehrt müde zu sein. Schlafstörungen können über einen kürzeren Zeitraum als Reaktion auf eine belastende oder als stressig empfundene Situation auftreten, dann wieder gehen und sind harmlos.

Dauern sie allerdings länger als 3 – 4 Wochen an, sollte man nach den Ursachen forschen, auch körperliche oder seelische Auslöser in Betracht ziehen.

Das Schlafbedürfnis ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und reicht von 6 bis 10 Stunden, wobei die Gesamtschlafdauer bei älteren Menschen etwas abnimmt.

Länger andauernde Schlafstörungen beeinflussen die seelische Stabilität und schwächen das Immunsystem, zählen zu den möglichen Ursachen der Zuckerkrankheit, hängen kausal auch mit der Ausbildung von Depressionen zusammen und sollten deswegen behandelt werden.

Sie gehören in Deutschland zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen und betreffen etwa 10 % der gesamten Bevölkerung.

Da ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf wesentlich zur Gesundheit beiträgt, sollte auf entsprechende Schlafhygiene und ein guter Umgang mit Stress geachtet werden.

Der ganzheitliche Ansatz eines Achtsamkeitstrainings ist bei der Diagnose einer Schlafstörung ratsam, um den z. B. durch Stress verursachten inneren Erregungszustand insbesondere abends wieder herunterregulieren zu können.

Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Da die Ursachen vielfältig sind, sollte die Lebenssituation untersucht, ein Schlaftagebuch geführt und ein Handlungs- bzw. Therapieplan daraufhin abgestimmt werden.

Generelle gesundheitsförderliche Interventionen können viele Schlafprobleme bereits lösen. Förderlich ist darüber hinaus eine achtsame, an den individuellen Bedürfnissen orientierte und strukturierende Lebensweise. Sie wirkt sich positiv auf den Schlafrhythmus und die Schlafqualität aus, sodass der Mensch auch nachts wieder loslassen kann.

Psycho­somatische Beschwerden

Der psychosomatische Ansatz berücksichtigt die Wechselwirkung von Körper und Psyche bei der Entstehung, der Aufrechterhaltung, dem Verlauf und der Genesung von Krankheiten. Bei psychosomatischen Beschwerden kann Therapie helfen, die noch verborgenen Ursachen zu ergründen und sich selbst zu verstehen. Daraus entstehen Wege und entsprechendes Tun, mit den Erkrankungssymptomen kurativ umzugehen.

In der Psychosomatik werden Krankheiten als integratives Geschehen verstanden. Dabei beeinflussen sich biologische, psychische und soziale Einflüsse gegenseitig. Der körperliche Ausdruck ist nach diesem Verständnis eine Konfliktlösung durch den Körper, da die schmerzhafte Auseinandersetzung mit unerwünschten Gefühlen, insbesondere Ängsten, vermieden wird.
Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Bei psychosomatischen Beschwerden können Therapie, die hilft, die Ursachen zu verstehen und sich diesen zuzuwenden, sowie MBSR und MSC Wege aufzeigen, mit der Erkrankung umzugehen, sich besser um sich zu kümmern und Linderung oder Heilung ermöglichen.

Achtsamkeit schafft ein Bewusstsein für die Kostbarkeit jedes Lebens, unabhängig von den körperlich-seelisch-geistigen Verflechtungen, und öffnet Gestaltungsmöglichkeiten.

Lernen Sie mehr über achtsamkeits­basierte Therapie, Körper­psychotherapie, MBSR und MSC durch mein Angebot in Bonn.

Burnout

Burnout wird in einschlägiger Literatur als Zustand vollkommener Erschöpfung beschrieben. Als Ursache kommen Faktoren wie Stress infrage, aber auch eine innere Disposition. Dazu gehören übertriebener Perfektionismus, extremes Streben nach Leistung mit zeitgleichem Vernachlässigen persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte, außerdem eine gering ausgeprägte Fähigkeit zu Abgrenzung und Selbstfürsorge.

Obgleich die Charakteristika des Burnout-Syndroms individuell verschieden sind, können Merkmale wie allgemeine Antriebsschwäche, Müdigkeit oder völlige Gleichgültigkeit und Hoffnungslosigkeit als Teil der persönlichen Krise festgemacht werden.

Um das Burnout-Syndrom zu behandeln, kann der Betroffene an äußeren und inneren Faktoren arbeiten. Darüber hinaus soll er Fertigkeiten erlernen, mit fordernden Situationen (Stress) gelassener umzugehen. Generell ist es wichtig, um seine Grenzen zu wissen und ein „gesundes“ Leben führen zu wollen.

Hilarion Petzold führt in seiner anthropologischen Formel aus: „Der Mensch als Mann und Frau ist ein Körper-Seele-Geist-Wesen (= Leib-Subjekt) im sozialen und ökologischen Kontext im Zeitkontinuum.“ Dies meint, dass bei der Lebensführung alle genannten Faktoren berücksichtigt werden sollten.
Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Mein Angebot ist ebenso ganzheitlich und berücksichtigt alle Ebenen anhand vielfältiger Zugänge und Methoden. Zuvorderst kommen Sie, sodass jeder Weg ein durch Sie geleitetes individuelles Vorangehen ist.

MBSR kann ebenfalls einen wichtigen Beitrag zu Resilienz (lateinisch „resilere“ – abprallen/„Widerstandskraft“) leisten. MBSR kann einem Burnout vorbeugen und nach einem Burnout helfen, reifer im Leben anzukommen.

Konzentrations­fähigkeit

Die Fähigkeit zur Konzentration gibt an, wie und ob ein Mensch in der Lage ist, sich auf ein Ziel fokussieren und sein Handeln danach ausrichten zu können. Man kann das Aufrechterhalten eines hohen Niveaus von Aufmerksamkeit trainieren.

Dabei helfen der Wille, das Üben, zielführende Gewohnheiten, eine entsprechende Organisation des Arbeitsumfeldes, „heilige“ Pausen (Tara Brach), freundliche Frustrationstoleranz, eine gesunde Lebensführung, Körperbewusstsein und eine positive Einstellung gegenüber der Aufgabe.

Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Achtsamkeitsbasierte Verfahren können die Fähigkeit zur Konzentration steigern. Somit ist Konzentration kein unbewusstes Geschehen, sondern ein Zustand, der erzeugt werden kann. Dabei spielt die bewusste Wahrnehmung des Körpers eine große Rolle. Wir können ihn nutzen, um unsere Aufmerksamkeit zu fokussieren, zu trainieren, und mit seiner Hilfe Neues zu lernen (Neurophysiologie des Lernens durch den Körper).

Erfahren Sie mehr zum Thema Achtsamkeit und Neurophysiologie in meinen MBSR-Kursen und weiteren Verfahren in Bonn.

Chronische Schmerz­erkrankungen

Der Begriff „chronische Schmerzen“ meint, dass ein Schmerz eigenständig geworden ist. Er ist zu einer neuen Krankheit, dem Schmerzsyndrom, geworden.

Zu den häufigsten Arten chronischer Schmerzen gehören Muskelverspannungen, Kopf-, Rücken- und Nervenschmerzen, Gelenkschmerzen, Migräne sowie das Fibromyalgiesyndrom. Ursprünglich hatte der Schmerz eine wichtige Botschaft des Körpers, eine sinnvolle Warnfunktion, die sich verselbständigt hat.

Man spricht von chronischem Schmerz bei einer Dauer von länger als einem halben Jahr. Zu diesem Zeitpunkt ist keine körperliche Ursache mehr festzumachen. Der Schmerz besteht unabhängig weiter.
Menschen, die chronische Schmerzen erleiden müssen, erleben tiefgreifende Auswirkungen auf ihr Leben. Das sind Auswirkungen auf ihre Psyche, Familie, den Freundeskreis und die berufliche Situation.

Neben einer Behandlung in interdisziplinären Schmerzambulanzen kann der ganzheitliche Ansatz eines Trainings in Achtsamkeit einen neuen Zugang zu den Symptomen ermöglichen. Am Anfang des Trainings steht das ruhige und vertrauensvolle Beobachten des Schmerzes. Das meint nicht Resignation, sondern ist nur ein erster Schritt akzeptierenden Zulassens. Man kann beobachten, dass der Schmerz nie gleich ist, sondern sich wandelt in seiner Intensität und wo und wie genau er sich zeigt. Man (erfährt) erlebt, dass diese Körperempfindung mit tieferliegenden Gefühlen in Zusammenhang steht, die somit zugänglich werden. Gerade weil chronische Schmerzen sowohl körperliche als auch seelische Komponenten haben, wendet sich die Schmerztherapie beiden Aspekten zu.

Es zeigen sich oft Ängste, das Gefühl von Hilflosigkeit, Wut, Ungeduld oder Verzweiflung. Durch Üben können wir lernen, Gedanken und Gefühle nur als Phänomene zu sehen. Sie treten in unser Bewusstsein und gehen nach einiger Zeit wieder. Man erfährt, dass alle Phänomene einem ständigen Wandel unterworfen sind. Man kann erleben, dass ein großer Teil des Leidens dadurch entsteht, dass man den Schmerz bewertet und ihm Widerstand entgegensetzt statt ein „Ja“ und dann mit ihm umgehen lernt.

Menschen, die diesen achtsamen Weg gegangen sind, haben trotz Schmerz eine innere Ruhe und neue Lebensqualität erfahren können. Die Schmerzen verlieren langsam ihre Macht oder können sogar gehen. Man erlebt, dass Schmerz das Leben nicht so stark beeinträchtigen muss. Man hat mehr Energie, das Leben zu gestalten und zu genießen.
Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Wichtiges Therapieziel ist mehr Freude an achtsamer Bewegung, regelmäßiger Aktivität, sozialen Kontakten, um so die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben neu zu ermöglichen oder zu erhalten. Dabei können Achtsamkeit, Selbstmitgefühl, Stressbewältigung durch Achtsamkeit sowie Psychotraumatherapie helfen durch neugieriges Erforschen.

Ob unterstützend eine Bedarfs- oder Dauermedikation mit Schmerzmitteln angezeigt ist, entscheidet Ihr Arzt.

Mindfulness

Mindfulness ist der englische Begriff für Achtsamkeit. Achtsamkeit ist eine Form von Aufmerksamkeit, die mit einer bestimmten Art der Wahrnehmung und Bewusstheit einhergeht. Der Prozess „Being mindful“ führt den Fokus der Aufmerksamkeit in den gegenwärtigen Moment. Das ist nach Kabat-Zinn, „absichtsvoll“ und „nicht wertend“.

Im Gegensatz zur Konzentration, bei der sich die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Objekt richtet, möchte Mindfulness den Blick weiten hin zu einem „Panoramablick“ (Chögyam Trungpa).

Diese Form der wachen Aufmerksamkeit kann durch Meditieren und Üben in Mindfulness entstehen. Sie wird als Präsenz bezeichnet. Der Geist ist dabei weit und nicht durch automatische Bewertungen (Vorlieben oder Abneigungen) und Voreinstellungen getrübt.

Konzentration versteht man eher als Einspitzigkeit, die sich auf etwas beschränkt. Sie ist ein Grundpfeiler von Mindfulness und kann den Geist stabilisieren und beruhigen.

Dennoch gilt: „… so intensiv und befriedigend es auch sein mag, sich in der Konzentration zu üben, bleibt das Ergebnis doch unvollständig, wenn sie nicht durch die Übung der Achtsamkeit ergänzt und vertieft wird.

Für sich allein ähnelt sie (die Konzentration) einem Sich-Zurückziehen aus der Welt. Ihre charakteristische Energie ist eher verschlossen als offen, eher versunken als zugänglich, eher tranceartig als hellwach. Was diesem Zustand fehlt, ist die Energie der Neugier, des Wissensdrangs, der Offenheit, der Aufgeschlossenheit, des Engagements für das gesamte Spektrum menschlicher Erfahrung.

Dies ist die Domäne der Achtsamkeitspraxis…“ (Kabat-Zinn, Im Alltag Ruhe finden, 2015, S. 77).

Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Mindfulness kann auch Ihr Leben nachhaltig verändern. Es ist vielleicht so, wie erfrischt aus tiefem Schlaf zu erwachen und mit neuen Augen das Ganze zu sehen.

Lernen Sie Achtsamkeit und ihre Auswirkungen in meinen MBSR-Kursen oder MSC-Kursen in Bonn kennen.

ACT: Acceptance Commitment Therapy

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie ist ein Behandlungsansatz, der aus der sogenannten „dritten Welle“ der kognitiven Verhaltenstherapie hervorgegangen ist. Begriffe wie Achtsamkeit, Akzeptanz, Spiritualität und persönliche Werte bilden das Kernkonzept dieses Ansatzes. ACT integriert ebenso Ideen aus alten Weisheitstraditionen. Sie strebt eine Änderung nicht-zielführenden Verhaltens an.

Daher regt sie ein engagiertes Handeln auf der Grundlage von individuellen Werten an. Das Ziel der therapeutischen Intervention ist eine psychologische Flexibilität. Diese soll ermöglichen, mit den Anforderungen des Lebens „geschmeidiger“ umzugehen (Resilienz).

Psychologische Flexibilität bedeutet, dass ein Mensch mithilfe von Übungen in den vollen Kontakt mit dem gegenwärtigen Moment tritt und daraus Schlüsse ziehen kann. Er lernt, sich aus seinen gedanklichen Verstrickungen zu lösen und die Gegenwart mit ihren Möglichkeiten wahrzunehmen. Er kann sein Verhalten fein abstimmen, das heißt, es bewusst beibehalten oder bewusst ändern und variieren. Die Motivation für ein Heraustreten aus der Stagnation entspringt den jeweiligen Lebenszielen, auf die sich die Klientin/ der Klient vorab verständigt hat.

Da die Forschung die einengende Funktionen von Sprache und Denken bewiesen hat, möchte ACT den rein analytischen „Problemlösemodus“ (Steven C. Hayes) weiten. Metaphern und das Erleben aktivierende Techniken sollen helfen, einschränkende Gewohnheiten aufzuweichen. Dafür stellt ACT einen großen Fundus an Ideen und Übungen, auch zur Achtsamkeit, zur Verfügung.

Ob eine Handlung zielführend ist oder nicht, kann mit der Frage nach dem „Wozu?“ näher untersucht werden. Welche Funktion hat eine Handlung? In welchem Kontext findet sie statt? Dient dieses Handeln den persönlichen Werten und Zielen?
ACT folgt grundlegenden Prinzipien:
  • Akzeptanz (Aufgeben des Kampfes gegen „negative“ Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen)
  • kognitive Defusion (Einsetzen von Techniken, die uns aus den Verstrickungen/Fusionen des Gedankennetzwerkes lösen)
  • Achtsamkeit (Achtsamkeit als eine Fertigkeit, die dazu dient wieder in direkten Kontakt mit der Welt zu kommen)
  • Selbst-als-Kontext (Wir haben bestimmte „Kontexte“ über uns gelernt, die einschränken können und geweitet werden wollen. Dies bedeutet auch, die Perspektive zu ändern und neue Spielräume zu entwickeln.)
  • persönliche Werte (Werte sollen von Augenblick zu Augenblick unserem Handeln Richtung geben und Motivation sein.)
  • Commitment (ist eine innere Selbstverpflichtung: Die gewählten Werte sollen im täglichen Leben Schritt für Schritt mit Engagement umgesetzt werden)
Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Die maßgeblich vom US-amerikanischen Psychologen Steven C. Hayes und anderen entwickelte ACT will den Menschen darin unterstützen, seine nicht funktionierenden Kontrollversuche über die Realität aufzugeben. Die Relational Frame Theory ist ein Erklärungsmodell für sprachlich-gedankliche Prozesse und eine Weiterentwicklung des verhaltensanalytischen Erklärungsansatzes. Statt Emotionsunterdrückung zielt sie auf Emotionsakzeptanz in Form einer positiven Neubewertung negativer Emotionen ab. Sie will den Menschen darin unterstützen, seine nicht funktionierenden Kontrollversuche über die Realität aufzugeben und ein an Werten orientiertes, engagiertes Leben zu führen. So können durch das Schaffen von Bedingungen persönliche Er-Folge und Glück erlebt werden.

Energie steigern

Die Energie, die einem Menschen individuell zur Verfügung steht, kann dadurch gesteigert werden, dass er den Ereignissen im Leben mit möglichst wenig Widerstand (Widerstand als bedeutender Energieräuber) begegnet.

Generell heben das Gefühl von Einflussmöglichkeit und Authentizität das Energieniveau. Grundsätzlich benötigt der Körper ausreichend Nährstoffe, um optimal funktionieren zu können. Ein gesundes Schlafverhalten bildet den notwendigen Gegenpol zu den Anforderungen des Tages. Wenn der Mensch auf seine Psychohygiene achtet, mit dem Stress des Lebens umzugehen lernt, sich erlaubt, seine Gefühle zu empfinden und ggf. im Kontakt zum Ausdruck zu bringen, zu genießen und seine sozialen Bedürfnisse lebt, kann seine Energie fließen.

Darüber hinaus kann die Frage nach dem Sinn und die Antworten, die man für sich selber findet, Impulsgeber sein (existenzanalytische Anthropologie Viktor Frankls). Achtsamkeit und Selbst-Führung bieten einen weiten Raum, um neugierig und verstehenwollend zu forschen.
Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Sie können sich mutig auf den Weg machen, um weniger Energie zu unterdrücken oder zu vergeuden, sondern das zu tun, was Energiereserven schont und sie steigert.

Lebensfreude

Lebensfreude kann als Konsequenz einer bejahenden Einstellung dem Leben gegenüber entstehen. Sie ist auch die Folge eines Prozesses von Wahrnehmen, Annehmen, In-Distanz-gehen-können, Analysieren, Perspektiverweiterung, des Verbundenseins mit sich selbst und schließlich eines übergeordneten Handels orientiert an langfristigen Werten.

Wenn wir uns selbst tiefer verstehen und unsere verletzten Bedürfnisse versorgen lernen, kann innere Ruhe möglich werden. Was können wir dennoch tun, welche Bedingungen bereiten wir vor, wie wählen wir bewusster, damit Lebensfreude folgen kann? Denken wir dabei auch an unseren Körper und dessen Bedürfnisse, erkennen, unterstützen und versorgen wir ihn als „Fahrzeug in der Welt und Erfahrensmöglichkeit von Glück“. Beginnen wir ganz klein: Welche Rückmeldung kann uns bereits eine aufgerichtete Körperhaltung geben?

Johannes Michalak und Kollegen forschten beispielsweise zum Thema „Embodiment“. Sie untersuchten die Wechselwirkungen von Körper und Psyche (Michalak, J., Chatinyan, A. , Chourib, H. & Teismann, T. (2018). The impact of upward vs. downward movement patterns on memory characteristics of depressed individuals. Psychopathology, 51, 326-334.). So wurde eine „depressive Gangart“ bei Menschen mit dem Krankheitsbild Depression festgestellt. Bei Menschen mit stabilerer Gesundheit, so eine Schlussfolgerung, könne allein eine aufrechte Körperhaltung und beschwingtes Gehen den Gefühlstonus ändern.

Allerdings lassen sich komplexe Krankheitsbilder nur komplex fachkundig behandeln. Bei MBSR und Achtsamkeit werden die erforderlichen Schritte, die vor einer Änderung stehen, geschult. Dieses sind das Bewohnen und Wahrnehmen des Körpers und seiner Bewegungen.

Ein möglichst umfassendes Wahrnehmen des gegenwärtigen Momentes (siehe „Achtsamkeit“) kann ebenfalls zur Steigerung der Lebensfreude beitragen. Ein kleines Experiment: Nehmen Sie den jetzigen Moment so wahr, wie er sich Ihnen zeigt. Was hören, schmecken, sehen, denken oder fühlen Sie? Nehmen Sie alles wahr wie ein Forscher, eine Forscherin, mit einer Haltung unaufgeregter Neugier…

Stellen Sie sich vor, Sie würden einem Freund diese Situation beschreiben wollen… Verlangsamen Sie die Szene. Vielleicht können Sie so Kleinigkeiten der Freude wahrnehmen, die nur bei aufmerksamem Hinschauen wahrnehmbar sind?

Wie gestaltet sich hingegen die Wahrnehmung, wenn Sie sich ablenken lassen – vielleicht vom Smartphone oder vielen gleichzeitig zu erledigenden Aufgaben – und Sie ständig gedanklich hin- und herspringen? Vielleicht ahnen Sie, was folgende Aussage meint: Ganz im Hier und Jetzt sein kann glücklich machen.

Darüber hinaus macht eine konsequent wertschätzende Haltung sich selbst gegenüber glücklich. Man lernt, sich selbst ein guter Freund/eine gute Freundin zu sein, seine Grenzen frühzeitig wahrzunehmen und sein Umfeld entsprechend zu gestalten. Gemäß dieses positiven Selbstbildes lernt man, gut für sich sorgen und das zu tun, was der Gesundheit förderlich ist (innerhalb der Pole von Bindung und Autonomie).
Außerdem steigert Bewegung für Körper und Geist die Lebensfreude: Lebendig zu sein bedeutet Aktivität und Neues zu lernen.
Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Wir können lernen, auch mit negativen Emotionen umzugehen und sie als das wahrnehmen, was sie sind: Gefühle mit einer Botschaft, geprägt durch unsere Geschichte und Persönlichkeit. Wir können lernen, sie in hilfreicher Weise zu nutzen, um geschickt zu reagieren. Wir können Emotionen als eine Welle im Ozean identifizieren, nicht mehr und nicht weniger, die wieder abflauen werden. Wir können Gefühle lustvoll in kreativen Prozessen ausleben. Wenn wir lernen, uns dem Ozean wieder zuzuwenden, öffnen wir uns für das Leben, das vor uns liegt.

Engagieren wir uns für das, was uns wichtig ist, erleben wir in Folge Sinnerfüllung, manchmal Schmerz, manchmal Freude und Glück. Wenn wir danach streben sollten, ein Leben ohne Schmerz zu leben, wird es eines sein ohne Lebendigsein. Wir dürfen uns entscheiden, nicht zuerst nach Glück zu streben, sondern nach dem sinnerfüllten Tun und „Happyerness“.

Wenn wir offen, annehmend, liebevoll uns selbst gegenüber sind, so geschieht dies auch anderen gegenüber. Lernen wir aus unseren Erfahrungen und bereiten wir vor, das Leben zu leben, das wir ersehnen. Hadern mit dem, was das Leben uns zeigt, führt uns nur näher zum Abgrund. Es annehmen, integrieren und wählen, jeden Augenblick neu, öffnet folgende Qualitäten: Weite, Mitgefühl, Besonnenheit, Mut, Kreativität, Verbundenheit und Verstehen.

Ich wünsche Ihnen weniger „ich wünschte, ich hätte“ und mehr „ich habe gewagt“! Ein achtsames Leben führen beinhaltet Aufmerksamkeitsausrichtung, Dankbarkeit, Humor, Wertschätzung, Authentizität, Grenzen setzen.

Nutzen Sie die Erkenntnisse wissenschaftlich validierter Therapieverfahren und die Trainingsinhalte von MBSR und MSC meines Angebots in Bonn.

Anmerkung: Es gilt, die Besonderheit traumabedingter Gefühle zu berücksichtigen. In diesem Falle ist ein therapeutisch angepasstes Vorgehen nötig.

Körper­wahrnehmung

Eine gute Wahrnehmung des Körpers kann man schulen. Sie ist eine Voraussetzung dafür, innere Prozesse fundiert erfassen zu können. Achtsamkeit steht in enger Verbindung mit inneren Prozessen, kann sich aber auch nur an äußeren Vorgängen zeigen.

So kann beispielsweise eine Mahlzeit achtsam gegessen und der Körper dabei wahrgenommen werden. Was das Ganze soll? Finden Sie es selber heraus! Wie fühlt es sich an, in Kontakt mit dem Körper zu essen, die Mahlzeit über alle Sinne zu erfahren und valide Grenzen zu fühlen?

Die eigene Erfahrung ist dabei der überzeugendste Redner. Wenn es gelingt, auch in einer angespannten Situation körperliche Symptome bejahend zu fühlen, ist es möglich, verbunden zu reagieren. Da wir heute schnell wechselnden Reizen ausgesetzt sind, gewinnt eine gute Verankerung im Körper an Bedeutung.

Im MBSR-Programm wird die Körperwahrnehmung auch mithilfe des Bodyscans geübt. Missempfindungen und Körpersignale können als zum Leben gehörend gleichmütiger wahrgenommen werden. Der Körper hilft, Gefühle zu verankern und diese zu regulieren. Bei wiederkehrenden Signalen kann auf sie eingegangen werden, sodass es nicht zu schwereren Störungen kommen muss (Prophylaxe).

Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Eine gute Körperwahrnehmung führt zu einem guten Körperbewusstsein und dies ist wiederum die Voraussetzung für Informationsgewinnung, die Regulation von Emotionen und ein stabiles Selbstbewusstsein.

Körper­psychotherapie

Die Körpererinnerung ist entwicklungsgeschichtlich vor mentaler oder emotionaler Erinnerung anzusetzen. Unser Körper beinhaltet das Ergebnis unserer Entwicklungserfahrungen. So ist es sinnvoll, unsere körperlich spürbaren Erinnerungen wahrzunehmen und dieses innere Wissen verstehen und ihm vertrauen zu lernen. Durch entsprechende Übungen können wir dem begegnen, was jenseits unserer Sprache – also unmittelbar – erfahrbar ist. Ehemals verborgene Muster können ans Licht treten und verstanden werden.

Durch therapeutisches Begleiten können wir uns dem zuwenden, was hilfreicher ist und uns neu verkörpern. Das Gehirn repräsentiert dieses neu Erfahrene neuroplastisch. Die Neurowisssenschaften können entsprechende Gehirnaktivität z.B. durch funktionelle Magnetresonanz­tomografie (fMRT) sichtbar machen. Konkret können wir unseren Körper einerseits nutzen, Unbewusstes zu entschlüsseln und zu prozessieren, und ihm andererseits neue verkörperte Erfahrungen, gar sensorisches Überschreiben anbieten.


Nutzen Sie die Körperpsychotherapie als eine Möglichkeit des unmittelbaren Erfahrungs- und Begegnungsfeldes mit sich selbst. Integrieren Sie auch sensorische Bottom-up-Möglichkeiten neben rein mentalem Top-down, um gerade dadurch höhere kognitive Funktionen anzuregen.

Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Warum wollen Sie auf eine wertvolle Zugangsmöglichkeit zu Ihrem Erleben verzichten, wenn sie leicht aktiviert werden kann? Wählen Sie weites Erfahrungsspektrum und Ganzheitlichkeit für sich, entscheiden Sie sich für ruhige Präsenz und Balance mithilfe der Körpertherapie.

Psychotraumatherapie:
EMDR, PITT, NET

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine gesicherte Psychotherapiemethode, die ihren Ursprung in der Psychotraumatherapie hat. Die Anwendungsmöglichkeiten von EMDR reichen jedoch weit darüber hinaus. EMDR basiert darauf, dass jeder Mensch über bilaterale Aufmerksamkeit über eine natürliche Fähigkeit zur Informationsverarbeitung verfügt, mit deren Hilfe er belastende Erfahrungen, entwicklungsgeschichtlich nachteiliges Erleben oder aktuelle Herausforderungen verarbeiten kann.

Über gleichzeitige Fokussierung auf die vier wesentlichen Repräsentations­ebenen – Bild, Kognition, Emotion und Körperkorrelat – wird eine Erinnerung entsensibilisiert. Letztlich geht es darum, die im Zuge des traumatischen Stresses dysfunktional gespeicherten Erinnerungen aus dieser steckengebliebenen Verbindung herauszulösen, und somit als Ereignis mit seinen Begleiterscheinungen der Vergangenheit kortikal einzuordnen.

Zentrales Element der EMDR-Therapie sind die geleiteten Augenbewegungen – auch bilaterale Stimulation genannt. Dabei folgt die KlientIn den Fingern der Therapeutin mit den Augen. Die Augenbewegungen des Klienten sind mit den Augenbewegungen im REM-Schlaf vergleichbar, der Phase des Schlafes, in der die Geschehnisse des Tages verarbeitet werden. EMDR ist eines der schonenden Verfahren der Psychotraumatherapie, da das traumatische Geschehen aus einer sicheren Distanz heraus und in Begleitung der Therapeutin reprozessiert wird. Während der Sitzung verblasst die belastende Erinnerung Stück für Stück und die Symptome des Traumas werden aufgelöst. Dadurch kann eine neue Haltung dem alten Geschehen gegenüber entwickelt werden. EMDR wird als Verfahren von der WHO empfohlen.

NET: Die Narrative Expositionstherapie ist eine Therapieform, die für die Behandlung von Menschen mit multipler und komplexer Traumatisierung konzipiert wurde. Es nutzt die Technik der Lebenslinie im Rahmen einer Rekonstruktion der individuellen biografischen Traumageschichte, um auf dieser aufbauend mittels Konfrontation in sensu die spezifischen Traumata zu bearbeiten. Das „Sprechen über“ und empathische Begleiten bietet dabei Distanzierungs­möglichkeit zum Damals. Innerhalb der Lebenslinie werden auch positive Erlebnisse als Ressource wiederentdeckt. Die NET hat sich in einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien als hocheffektives Verfahren für die Behandlung von Traumafolgestörungen erwiesen.

PITT: Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie  nach der Fachärztin für Psychiatrie und Psychoanalytikerin Luise Reddemann ist eine tiefenpsychologisch-psychodynamische Kurzzeitpsychotherapie. Sie arbeitet mit imaginativen Elementen, bei denen die Vorstellungskraft der PatientInnen genutzt wird, um Emotionen zu regulieren und eine positive Selbstbeziehung aufzubauen. Häufig liegen bei Betroffenen Beziehungstraumata vor, die oft durch mehrere traumatische Ereignisse und/oder toxische Beziehungserfahrungen mit wichtigen Bezugspersonen entstanden sind. Die drei Behandlungsphasen sind: Stabilisierung, Traumakonfrontation, wenn angezeigt, und Integration. Neben Selbstberuhigung und -tröstung werden vor allem die liebevolle Beziehung zu sich selber und das Selbst-Mitgefühl aufgebaut.
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Mein persönliches Fazit

Wenn Stress aufgrund von traumatischem Erleben durch Intrusionen (Wiedererinnern und Wiedererleben von traumatischen Erlebnissen), Vermeidung, negativer Veränderung von Kognitionen und der Stimmung sowie Veränderung der Erregbarkeit und Reaktivität zustande kommt, bedarf es spezieller Psychotraumatherapie.

Metaanalysen zeigen, dass es neben einer Stabilisierung zu gegebenem Zeitpunkt der erneuten Zuwendung (Konfrontation) bedarf. Nur wenn das physiologisch durcheinandergeratene Stresssystem und die damit verbundenen belastenden Gefühle, Körperempfindungen, sensorischen Fragmente und in dem Moment entstandenen Kognitionen mithilfe entsprechender Therapie bearbeitet werden, kann sich traumatisch konditioniertes Stresserleben lösen.

IPT Interpersonelle Psychotherapie

Die IPT ist eine ursprünglich spezifisch für die Depressionsbehandlung entwickelte Methode. Unabhängig von den multiplen Ursachen einer Depression, ereignet sich eine depressive Erkrankung stets in einem psychosozialen und interpersonellen Kontext, der mitbedingend oder durch die Depression bedingt aufrechterhalten sein kann.

Therapieziel ist deshalb die Bewältigung belastender zwischenmenschlicher und psychosozialer Stressoren, wie komplizierte Trauer, sozialer Rollenwechsel, zwischenmenschliche Konflikte, Arbeitsstress und Isolation bzw. Einsamkeit. In internationalen Leitlinien wird die IPT neben der Depressionsbehandlung besonders für Patienten mit psychosozialen Problemen sowie mit beruflichen oder partnerschaftlichen Schwierigkeiten empfohlen, aber auch bei Essstörungen.
Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

So wie wir in Beziehungen verletzt werden können, so heilen wir auch in Beziehungen, in der zu uns selbst und in der Beziehungsgestaltung mit anderen. Obwohl die IPT in psychodynamischem Denken wurzelt, setzt sie kognitiv-verhaltenstherapeutische Elemente ein, um effektiv zu sein. Sie beinhaltet Hausaufgaben und ist ihrem Umfang nach zeitlich begrenzt.

Entspannung

Entspannung, engl. „relaxation“, ist ein Zustand reduzierter Aktivität des autonomen Nervensystem, speziell des sympathischen Zweiges.

Um den Stress des Alltags ohne Schäden, z. B. in Form von stressinduzierten Erkrankungen verarbeiten zu können, ist es wichtig, nach einer Phase der Aktivierung wieder entspannen zu lernen und in einen ruhigeren inneren Gleichgewichtszustand zu finden (Homöostase).

Wir lernen, Stresssituationen frühzeitig zu identifizieren. Dadurch
erhalten wir vielfältige Möglichkeiten, bewusster zu agieren, anstatt lediglich automatisch durch die mobilisierte Verteidigungskaskade menschlicher Stressreaktion.

Um Regulationsstörungen des Nervensystems auszugleichen, erforschen wir im MBSR-Kurs und in der achtsamkeitsbasierten Psychotherapie verschiedene körperliche und mentale Techniken, die letztendlich die Entspannungs-Reaktion des Organismus anstoßen, einen Zustand von Gelassenheit, Wohlbefinden, erhöhter Konzentration und sozialer Zugewandtheit erzeugen. Wichtig ist bei jedem Verfahren das regelmäßige Üben, damit neue neuronale Wege entstehen können.

Da Entspannung Auswirkungen auf verschiedene psycho-physiologische Funktionen des Körpers hat (Muskelspannung wird geringer, Herzfrequenz und Blutdruck normalisieren sich, Stresshormone, Cortisol- und Adrenalinausschüttung wird unterbrochen), ist es sinnvoll, diese Verfahren in das Leben zu integrieren.

Entspannung meint im MBSR „wohlwollend-bewusste und nicht-wertende Aufmerksamkeit“. Stressbewältigung durch Achtsamkeit unterscheidet sich dadurch vom Zustand des Schlafes, der ebenfalls als entspannend erlebt werden kann.

Mit der Schulung von Achtsamkeit wird eine Wachheit und feinere Wahrnehmung von Körperempfindungen, Gedanken und Gefühlen angestrebt. So können Situationen, die zur Auslösung von Stress führen, frühzeitig erkannt werden. Außerdem lassen sich wenig zielführende automatische Abläufe und Verhaltensmuster („Autopiloten“), die in vergangenen Zeiten hilfreich waren, identifizieren und ersetzen.

Durch diese Art Bewusstheit erhalten wir eine klarere Sicht auf die Dinge und können geeignetere Handlungsalternativen entwerfen. Erst wenn wir lernen, unsere automatischen Impulse zu steuern, können wir so etwas wie „weises Handeln“ entwickeln.

Beate-Maria-Graf-Therapie-MBSR-MSC-Bonn

Mein persönliches Fazit

Nur wenn wir aufmerksam sind und frühzeitig erste Signale von Anspannung und Unruhe bemerken, haben wir die Möglichkeit zu entscheiden, wie wir vorgehen wollen.

So kann aus dem Innehalten und Wahrnehmen körperlicher Prozesse eine kreative Reaktion entstehen und als Folge eine schnellere Entspannung und Regeneration.

Dieser geistige Prozess der Selbsterkenntnis geht über eine rein körperliche Entspannungstechnik hinaus. Denn hier geht es ebenso um das Erkennen vormals unbewusster Handlungen, stressverschärfender Gedanken, körperlicher Prozesse und schwieriger Emotionen.

Lernen Sie Achtsamkeit und MBSR in meinen MBSR-Kursen oder MSC-Kursen in Bonn.